Sonntag, 30. März 2008

Recycling

Ich habe jetzt den Sandwichtoaster meiner Freundin geerbt. Sie hatte ihn zur Hochzeit von ihrer Schwiegermutter bekommen, und ihre Schwiegermutter hatte ihn zum Geburtstag von ihrem Mann bekommen, der ihn bei einem Preisausschreiben gewonnen hat. Ich finde es gut, wenn man Dinge nicht wegwirft. Klar, ich bin allergisch auf Weizen, Roggen, Hafer, Mais, Dinkel, Buchweizen und Reis, aber was soll's? Ich meine, woanders wäre man froh, wenn man so einen Toaster hätte und ich bin gern woanders. Deshalb hoffe ich, dass ich auch bald den Opel Vectra von der Frau meiner Freundin bekommen werde. Dann kann ich überall hinfahren und nach Menschen Ausschau halten, die gern Sandwich essen und so einen Toaster gut gebrauchen können.

Montag, 4. Februar 2008

Schlechte Deals unter Nachbarn

Mein kleiner Fiat macht mich krank. Mal steht er in der Garage, mal im Garten nebenan, unter den Rosen, badet nackt im Teich, hupt nachts die Nachbarschaft zusammen, macht Jagd auf Katzen und Hunde. Herr Pohl, der wohnt zwei Häuser weiter, hat mir jetzt mit der Polizei gedroht. Mein kleiner, weißer Fiat habe seine Frau entführt, behauptet er und schaut mich böse an. Ich versuche ihm zu erklären, dass mein Fiat kein Schlechter ist. Ein bisschen übermütig, zugegeben, eine rheinländische Frohnatutur, mein kleiner, weißer Fiat. Das sei ihm Scheißegal, sagt Herr Pohl, der nicht weiß, wie er seinen Wäschetrockner bedienen muss. Das macht nämlich immer seine Frau und die soll morgen wieder da sein, sonst, so sagt Herr Pohl, setze es was. Ich werde das Gefühl nicht los, dass seine Frau eine Erfindung ist. Aber Herr Pohl hat dicke Oberarme und deshalb leg ich mich besser nicht mit ihm an. Mir wird also nichts anderes übrigbleiben. Die Gebrauchsanleitung des Wäschetrockners hab ich schon auswendig gelernt, und ich kann nur hoffen, dass mich mein kleiner, weißer Fiat da wieder rausholt.